VW 1303LS „Schwarz vor Augen“

Hallo Teutonen,

folgendes ist mir widerfahren.

Es war mitten in der Nacht und wir waren luftgekühlt unterwegs.

Das Licht an meinem VW Käfer war eingeschalten und wir waren zügig unterwegs. Dann fuhr ich auf einen Kreisverkehr zu und musste deutlich die Geschwindigkeit reduzieren.

Bei dem Einfahren in den Kreisverkehr schaltete sich plötzlich die gesamte Außenbeleuchtung ab. Das Fahrzeug, welches mir zu diesem Zeitpunkt dicht auf der Stoßstange folgte, musste eine Vollbremsung hinlegen und wäre mir beinahe direkt in meinen Käfer gerauscht. Glück gehabt.

Ich hielt direkt an und entschuldigte mich bei dem Verkehrsteilnehmer. War ja schließlich knapp genug.

Was war geschehen?

Ich tauchte in den Fußraum meines 1303LS ab. Als ich die Abdeckung der Sicherungsleiste entfernte um beim Schwatten die Torpedosicherungen zu kontrollieren, fiel mir eine 16 Ampere – Sicherung entgegen, die äußerlich sehr verschmort aussah.

Nun spukte es im Kopf herum…warum wurde die Sicherung so heiß, dass sie schmort?

Sieht das Kabel der betroffenen Sicherung ebenfalls so aus wie die verschmorte Sicherung?

Viele Fragen, viele Gedanken!

Dann stellte ich zu Hause das Fahrzeug ab und hinterfragte das Erlebnis.

Hatte durch Hitzeentwicklung die Kontaktfähnchen der Sicherungen ihre Spannkraft verloren?

Dadurch das der Kontakt an dieser Sicherung vielleicht nicht einwandfrei gegeben war, entstand die Hitzeentwicklung an der Torpedosicherung. Die angeschmolzene Sicherung schrumpfte in sich zusammen mit der Folge, dass die Sicherung bei Erschütterungen am Fahrzeug aus dem Sicherungshalter rutschte.

Das wäre eine Idee? Doch warum entsteht die Hitze? Besteht Korrosion an den Kontaktfähnchen oder an der Sicherung? Ist ausreichend Vorspannung an den Kontaktfähnchen vorhanden? Oder hatte ich die Sicherung nicht sauber zwischen die Kontaktfähnchen eingefädelt?

Wie das Foto zeigt, erkennt man deutlich den eingebrannten Ring auf der Kontaktfläche der Sicherung. Hier entstand die Hitze.

Dann habe ich mir den Sicherungskasten vorgenommen und sämtliche Sicherungen kontrolliert.

Man sieht deutlich das es eher ältere Sicherungen waren, die im Sicherungskasten eingesetzt waren.

Somit haben wir folgendes unternommen. Wir entfernten die Sicherungen und Mittels Multimeter haben wir die Stromstärke bei eingeschalteter Beleuchtung gemessen.

Fakt ist,…. Strom errechnet sich aus der Leistung (Watt) dividiert durch die Spannung (12 Volt).

Beispiel: 50 (Watt) Hauptscheinwerferbeleuchtung durch 12 (Volt)= 4,17 Amp. Stromstärke

Die Stromstärke an den Rückleuchten betrug 8,99 Ampere mit einer Schaltkreis-Leistung von 10 Watt. (Das war zu viel) Der Fehler war, das der Steuerkreis des Lichtschalters ebenfalls über diesen Stromkreislauf lief. Aber mehr dazu später.

Betätige ich zusätzlich die Fußbremse mit den dazugehörigen Leuchtmitteln, dann beträgt die Stromstärke 3 Ampere mit einer Schaltkreis-Leistung von 42 Watt. (Das war in Ordnung)

Fazit:

Zusammen ergeben Rückleuchten mit Bremslicht und Blinker eine Stromstärke= 12 Ampere bei maximal 94 Watt Leistung. Also war der Stromkreislauf mit 16 Ampere ausreichend abgesichert.

Der Schaltkreis bei den Frontscheinwerfer inkl. Standbeleuchtung beträgt 110 Watt Abblendlichtbzw. 130 Watt Fernlicht und sind separat voneinander mit jeweils 10 Ampere Sicherungen abgesichert. (Das war auch in Ordnung)

Es kann also nur an schlechten Kontaktflächen liegen.

Natürlich kann man vorsichtig den Bi-Metallen ein wenig an Vorspannung zurückgeben, doch die Materialermüdung durch Hitzeentwicklung ist nun einmal vorhanden und mehrfaches hin – und her biegen kann zu Materialbruch führen.

Man kann nun hingehen und die einzelnen Bi-Metall-Fähnchen mit Stahlwolle behandeln, ihnen noch einmal etwas Vorspannung geben und mit ein wenig Fett benetzen. So würde man vorübergehend den besten Kontakt erlangen.

Diese Idee verfolgte ich und los ging es:

Also raus mit den Torpedosicherungen. Auf die Stahlwolle habe ich verzichtet. Stattdessen habe ich mir einen Schnellläufer mit Filz- und Sisalaufsätzen und eine wenig Schleifpolitur genommen, um die Kontaktfähnchen zu polieren.

Das ist ein wenig Fleißarbeit, doch im Grunde ist das schnell erledigt. Ich habe erst den harten Filzaufsatz genommen und anschließend mit dem weichen Sisalaufsatz die Flächen spiegelpoliert.

Die Politurreste entfernte ich mit Bremsenreiniger um die Kontaktfähnchen gründlich zu reinigen.

Auf diesen Fotos kann man die frisch poliert- und gereinigten Kontaktfähnchen erkennen

Nun habe ich Kontaktflächen mit Fett benetzt, um besseren Kontakt zu generieren.

Die Sicherungsleiste ist nun mit neuen Torpedosicherungen bestückt. Dabei habe ich darauf geachtet, dass die Torpedosicherungen alle ein einheitliches Maß (es gibt Sicherungen in unterschiedlichen Längen bis +/- 3 mm siehe Fotos) aufweisen.

Nun sitzen sämtliche Torpedosicherungen in ihren Klemmhalterung mit der nötigen Vorspannung und mit ausreichend Fett benetzt.

Dann habe ich die Sicherungsleiste wieder montiert.

Uns war aufgefallen, dass die betroffene Sicherung nicht nur die Rückleuchten absichert, sondern auch gleichzeitig den Steuerkreis (Lichtschalter) der kompletten Beleuchtung. Daher kommt somit die erhöhte Stromstärke.

Um Abhilfe zu schaffen, werden wir den Steuerkreis (Lichtschalter) vom Schaltkreis (Brennstellen) entkoppeln und extra absichern.

Was zusätzlich auffiel ist, dass die Kontaktfähnchen der Sicherungsleiste durch schlechten Sitz einfach zu heiß werden, ermüden und somit nachgeben.

Wenn man jedoch auf Nummer sicher gehen will, dann besorgt man sich eine neue Sicherungsleiste.

Entweder als Originalteil für den Einsatz von Torpedosicherungen oder als 12V – Sicherungskasten oder als Sicherungsleiste für den Einsatz von Flachsicherungen.

Ich habe mich für die originale Sicherungsleiste entschieden, die ich durch Zufall als NOS-Teil gefunden habe. Mittlerweise echt selten! Hatte echt Glück ein NOS-Teil zu finden.

Foto von der NOS- Sicherungsleiste

Die neue Sicherungsleiste werde ich dann in der kommenden Schraubersaison gegen die alte Sicherungsleiste ersetzen. Dann werden wir auch die Entkopplung des Steuerkreises an der o.a. 16 Amp.-Sicherung vornehmen.

Zur verbesserten Übersicht, habe ich im Netz noch ein paar Hinweise über Zahlen, Daten, Fakten bzgl. Kabelbelegung, Kabelwegeplan und Farbkennzeichnungen zum Thema: Fahrzeugelektrik im Netz gefunden.

Meine Reparatur ist abgeschlossen und die Vorsichtsmaßnahme für mögliche Kontaktprobleme im Bereich der Sicherungsleiste wurde getroffen. Somit kann ich beruhigt mit dem Schwatten weiter über den Teutoburger Wald bügeln.

Stay Bluna

Gruß Stevie

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VW 1200 „STARBUG – Phönix aus der Asche“ Teil 7 “Zukunft ist Grün “

Galerie

Hallo Teutonen, da auch ich den Standpunkt der grünen Automobilität vertrete, habe ich mich bei STARBUG dazu entschieden umzurüsten. Erfahrungsgemäß ist die Erhaltung von alten Fahrzeugen als sehr kostbar anzusehen. Somit steht STARBUG definitiv für Nachhaltigkeit, was der jungen Generation … Weiterlesen

VW 1200 „STARBUG – Phönix aus der Asche“ Teil 6 „Hoooo…guter Junge “

Hallo Teutonen,

in diesem Bericht muss die 4–Loch–Bremse (4x130mm) der neuen 5–Loch–Bremse (5x130mm) weichen.

Der Grund dafür war, dass ich auf meinen Wunschzettel andere Felgen notiert hatte. Um diesen Wunsch gerecht zu werden, habe ich mir 4,5“ x 15“ und 5,5“ x 15“ Fuchsdesign – Felgen von der Fa. SSP besorgt. Manchmal muss man sich halt seine Wünsche selbst erfüllen und da die Schrauberrei ein absolutes Hobby von mir ist, lagen die neuen Felgen irgendwann in meiner Schrauberhöhle.

Michelin-Reifen in den Größen 165/ 65 R15“ und 195/ 65 R15“ habe ich mir ausgewählt und die Felgen für die Vorder- und Hinterachse damit bestückt.

Um die Felgen von Fa. SSP auf STARBUG fahren zu können, muss die Bremsanlage auf 5x 130mm (Porschelochkreis) umgerüstet werden.

Also hatte ich gelochten Bremsscheiben und entsprechenden Bremstrommeln und die notwendigen Radlager, Schrauben, Scheiben, Bremsbeläge und Gummiteile von Fa. CSP besorgt.

Der Umbau war einfach und sämtliche Teile von Fa. CSP passen einfach super.

Dann stellte ich sofort den STARBUG auf eigene Beine, um die Stance aus Karosserie und Fahrwerk in Verbindung mit der neuen Rad-Reifenkombination zu checken.

Die Idee war: Volle Radkästen an der Hinterachse und eine Rad-Reifenkombination an der Vorderachse die „unter“ dem Kotflügel platz findet, ohne eine gekürzte Vorderachse montieren zu müssen.

Das Design steht dem STARBUG echt gut und die Rad- Reifenkombi stehen sauber im und unter den Kotflügeln. So lässt sich der kleine noch flott um die Ecken bewegen.

Dann habe ich den STARBUG mal Probehalber an die frische Luft gestellt, um die Stance zu beurteilen.

Mit dem Look bin ich sehr zufrieden.

Nach dem Crash im Sommer 2021 wurde das Getriebe ca. 15 cm Richtung Tunnel aufgeschoben.

Neben Stoßstange, Seitenteil, Heckabschlussblech und Haube haben auch die äußeren Getriebegummis die Kräfte der Fremdeinwirkung Paroli geboten.

Da werde ich natürlich auf Nummer sicher gehen und bei einer befreundeten Werkstatt eine professionelle Fahrwerkseinstellung durchführen lassen.

Das jedoch kommt erst wenn ich sämtliche Arbeiten am STARBUG erledigt und die lange Liste abgearbeitet habe.

Das könnt ihr dann in den nächsten Berichten vom „VW1200 STARBUG – Phönix aus der Asche“ mitverfolgen, wenn ihr Bock drauf habt.

Bis dahin

Munter bleiben!

Gruß Schalli

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VW 1200 „STARBUG – Phönix aus der Asche“ Teil 5 “BEAUTYFARM “

Hallo Teutonen,

es ist Jahreswechsel 2022 und ich erhalte einen Anruf von AAF (Akademie aerosoler Farbpigmentierung// früher besser unter dem Begriff Lackierbetrieb bekannt).

Aus dem Anruf konnte ich entnehmen, dass ich STARBUG aus dem hiesigen Beautystudio abholen könne.

Somit machte ich mich auf den Weg und war echt ein wenig aufgeregt.

Natürlich hatte ich mir im Vorfeld darüber Gedanken gemacht, ob ich STARBUG ein Facelift (Komplettlackierung) spendiere, da er in die Jahre gekommen war.

Doch ein paar Fältchen hier und etwas Orangenhaut dort… Makellos ist halt niemand und am Ende entscheidet eh der Charakter eines Jeden.

Da stand nun mein STARBUG und war verhüllt!!

Der Schönheitschirurg (Lackierer) zeigte mir dann seinen jüngsten Patienten.

mmmh…. es ist wie immer, es entscheiden die ersten 90 Sekunden über Sympathie oder Ablehnung.

Ich riskierte einen Blick, war sehr vom neuen Look angetan und nahm STARBUG direkt mit nach Hause.

Nun konnte ich STARBUG genauer unter die Lupe nehmen.

Man hatte ihm am Hinterteil bis zur Hüfte etwas die Haut gestrafft und auch die seitlichen Ausladungen (Kotflügel rechts/ links) konnten sich sehen lassen.

Eine Nasenkorrektur (Kennzeichenbeleuchtung) war nach seinem Unfall von Nöten, denn die Blessuren sieht man STARBUG am ramponierten Kennzeichen noch an.

Die charmanten Grübchen hat man ihm zurück gegeben und stehen ihm sehr gut. (Grund: Leider hatte ich in grauer Vorzeit die Prägung der Halbmonde mit Spachtel zugekleistert. Warum auch immer??!!)

Die Narben (Schweißnähte) die durch den Unfall entstanden sind, wurden behandelt und sind nahezu verheilt.

Fazit: Alles in Allem hat STARBUG die 4–wöchige Beautyfarm gutgetan und sein neues Äußeres hat ihn nicht entstellt.

Somit kann ich den kleinen Käfer komplettieren. Wie ich da vorgehe, dass erfahrt Ihr in Teil 6 vom STARBUG.

Bis dahin

Munter bleiben!

Gruß Schalli

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VW 1200 „STARBUG – Phönix aus der Asche“ Teil 4 „Volle Hütte“

Hey Teutonen,

wie in Teil 3 „Das angeschlagene Halbschwergewicht“ beschrieben, war STARBUG immer noch beim Lackierer.

Der Motor steht bereits einbaufertig bereit und wartet darauf gezündet zu werden.

Da ich bis auf Fahrzeuglackierungen alles gern selbst repariere oder anfertige und immer etwas zu schrauben haben muss, wollte ich nicht unbedingt das nächste Projekt anfangen, sondern habe mir vorgestellt, wie es doch wäre, wenn…….

Also habe ich aus was wäre, wenn…. ich mir gedanklich ein paar Kreuzchen mehr setzte und die volle Option wähle?

Volle Option bedeutet für mich:

Umrüstung von 4-Loch auf 5-Loch Bremse

Umrüstung von 5,5“ x 15“ Stahlfelgen auf 4,5“ + 5,5“ x 15“ Fuchsfelgen

Umrüstung auf einen grüngetönten Scheibensatz

Umrüstung auf Nadelstreifen Zusatzinstrumente

Umrüstung auf Porsche Frontscheinwerfer

Dann kam regelmäßig mein Kumpel und Teutone Stevie in meine Schrauberhöhle, um sich den Status vom STARBUG zu erkundigen.

Ich sagte ihm was ich mit STARBUG vorhätte und er war sofort auf meiner Wellenlänge.

Somit haute er ein Angebot raus, welches ich nicht abschlagen konnte.

Stevie schlug mir vor, dass er noch eine 1a Innenausstattung bestehend aus:

2 Stück VW RECAROS Colour Concept Sitze in schwarzem Leder

1 Stück komplette Rückbank in schwarzem Leder

1 Stück geschlüsseltes Sportlenkrad in schwarzem Leder

in seinem Fundus hatte.

Den Deal ging ich ein und somit wurde aus den gedanklichen Kreuzchen einer vollen Option für meinen STARBUG zusätzlich ein neues Interieur, welches ich dann mit neuen Tür- und Seitenpappen und einer neuen Heckablage in schwarzem Leder vervollständigte.

Was ich dann am STARBUG verändere, seht Ihr in Teil 5.

Bis dahin

Munter bleiben!

Gruß Schalli

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