Hallo Teutonen,

Als 2014 der Schwatte zur Hauptuntersuchung beim TÜV vorgeführt wurde, konnte nach einer § 21 (Vollabnahme) leider keine historische Zulassung (H-Kennzeichen) erteilt werden.

Grund: Obwohl der kleine Krabbler sein Alter von 30 Jahren lange überschritten hat, dürfen nur zeitgenössische Veräderungen am Fahrzeug vorgenommen werden. Das bedeutet, dass sämtliche Bauteile verwendet werden dürfen, die bis 10 Jahre nach dem Herstelldatum (Baujahr) angeboten wurden. Also im Falle des Schwatten von 5/1973 – 5/1983

Die H-Zulassung scheiterte damals an den modernen 17″Felgen !!!!!!!

Damals hieß es laut TÜV-Prüfer: WIr erteilen ihrem Fahrzeug die H-Zulassung, wenn sie die Rad-Reifen-Kombination von 17″ auf 16″ Räder ändern, denn 17″ Felgen gab es erstmalig seit 1992 und das ist außerhalb der 10-Jahresfrist.

Das war für mich Ansporn genug in der Schraubersaison 2014/ 2015 tätig zu werden.

– 6 + 7″ x 16″ Fuchsfelgen sind aufbereitet worden. Das habe ich ausführlich im „Felgentalk“ beschrieben.

 

Um diese Felgen auf den Schwatten montieren zu können, musste die Bremse von LK 4x108mm auf LK 5x 130mm geändert werden. Auch das habe ich mehr als ausführlich im „Bremsentalk“ beschrieben.

     

 

Nachdem nun Felgen und Bremse den Auflagen des „zeitgenössichen Tunings“ entsprachen, konnten die Räder auf dem Schwatten montiert werden.

Wie man auf dem Foto deutlich erkennt, decken leider die originalen Kotflügel die Laufflächen der Reifen nicht ab.

 

Nun war guter Rat wirklich teuer.

Es mussten neue Kotflügel besorgt werden, die ausreichend die Laufflächen der Reifen abdecken sollten.

Auf diesem Foto sind 2cm innenverbreiterte Kotflügel von Fa. Kerscher zu sehen. Die Fa. Kerscher bescheinigte mir auch das „zeitgenössiche Tuning“ .

 

 

Alles wieder auf Anfang und der Schwatte wurde ein weiteres Mal in diesem Zustand beim TÜV vorgeführt. Toi..toi..toi !!!!!

Auf diesem Foto ist der Abstand zum Kotflügel obwohl ich die gelben Koni Öldruckstoßdämpfer demontiert und Gasdruckstoßdämpfer von BILSTEIN (Erhöhung des Fahrwerks um 1-2 cm) montiert habe, nur um 5mm größer geworden.

 

Diesmal wurden vom TÜV die neuen Bremsen vom Porsche 944-1 auf Herz und Nieren geprüft und als sicher empfunden. Top Verzögerung!  Fazit: Hierfür gab es die Eintragung!

Auch die Rad-Reifen-Kombi 195/50 R16″  + 205/55 R16″ auf 6″ + 7″ x 16″ Fuchsfelgen wurden problemlos eingetragen. Fazit: Eintragung wurde erteilt!

 

Das Problem der Vorführung beim letzten TÜV-Termin sind die hinteren Kerscher-Kotflügel, von denen die TÜV-Onkels der Meinung waren, dass es Schwierigkeiten mit der Freigängigkeit der Räder an der Hinterachse gibt, wenn der Schwatte mit 4 Insassen besetzt wird.

Möglichkeit 1 für eine Freigabe:

Der Schwatte wird mit noch breiteren Kotflügeln an der Hinterachse bestückt, um die Freigängigkeit der Räder zu gewährleisten.

 

Möglichkeit 2 für eine Freigabe der hinteren Kotflügel:

Der Schwatte erhält die Eintragung zu einem reinen 2-Sitzer-Fahrzeug. Somit wird die Zuladung für die hinteren Sitze außer Kraft gesetzt und die Freigängigkeit zwischen hinteren Kotflügel und Räder wäre gegeben.

Ich habe der Möglichkeit 2 zugestimmt!

Fa. Kerscher sendete per FAX das Zertifikat  für die Kotflügel, damit der H-Zulassung nichts mehr im Wege steht.

Also sollte alles für einen reibungslosen TÜV-Termin gerichtet sein.

 

Nach einer ausgedehnten Probefahrt wurde die Freigängigkeit der Reifen an Vorder- und Hinterachse getestet.

Fazit: Bei wirklich „extremen“ Kurvenfahrten neigt sich die Karosse so, dass die hinteren Räder im Radhaus leicht schleifen. Die Freigabe und somit Eintragung der Kotflügel konnte nicht erteilt werden! Brrrrrrr…..!

OK, runterschlucken und……………….natürlich weiterschrauben.

 

Der Schwatte wurde dennoch von 3 TÜV-Prüfer streng beäugt und musste sich eine weitere §21-Abnahme in Bezug auf die H-Zulassung unterziehen.

Die Prüfer meinten, wenn die Räder an der Hinterachse nicht mehr schleifen steht der H-Zulassung nix mehr im Wege.

 

Die historischen Kennzeichen hatte ich im Vorfeld auf schmale Schilder (430 x 110mm + 260 x 200mm) zwar schon prägen lassen, doch die müssen nun noch ein wenig auf ihre Stempel warten.

 

Tja, was soll ich sagen…… Die TÜV-Prüfer haben entschieden!

Der Schwatte muss an der Hinterachse angehoben werden, so dass die Räder nicht schleifen!

 

Wie ich das Thema um das Höherlegen der Hinterachse angehe, beschreibe ich im VW 1303s „TÜV-Talk“ – Teil 3

Bis dahin

Stay bluna!

Stephanè