Nachdem ich den kleinen Variant, aus dem hohen Norden zu mir nach Hause geholt habe, konnte man auf dem langen Heimweg neben den schönen Vorzügen des VW 1500 S VARIANT natürlich auch ein paar Nachteile feststellen. Es handelt sich dabei um das Herumstochern in den einzelnen Gangstufen.
Manch einer wird sagen, dass ein gewisses „Spiel“ in den Gangwechseln Charme hätte, doch ganz so nostalgisch möchte ich meinenVari nicht bewegen. Somit bin ich im Netz auf die Suche nach einem dem Baujahr entsprechenden Schalthebel mit Schaltwegverkürzung gegangen und blieb auf Gerd Weisers Portfolio hängen.
Vintage Speed war für mich die Eingebung. Wie??….GWD vertreibt Zeugs aus Fernost???? Das geht????
Als langjähriger Kunde beiGWD bin ich die hervorragende Qualität gewohnt und somit habe ich mich darauf eingelassen und mir einen Schaltknüppel „Made in Taiwan“ ausgesucht und zukommen lassen.
Der Postweg vonGWD ist wie immer sehr schnell und zuverlässig und somit erhielt ich den Retro-Schalthebel in der Farbe „Elfenbein“ mit einer 40%igen Schaltwegverkürzung und dem farblich abgestimmten Schaltknauf mit Ganganzeige. Der Schalthebel ist pragmatisch und von seiner Form her zum Fahrer geneigt, so dass auch groß gewachsene Fahrzeuglenker angenehm die einzelnen Schaltgassen durchschalten können.
Der Einbau ist echt unkompliziert. Mitgelieferte Befestigungsschrauben waren beim Schalthebel – Set von Vintage Speed dabei. Somit bekommt die Schaltkugel vom Hebel und die Schaltpfanne vom Gestänge ein wenig Fett (welches ebenfalls im Schalthebel-Set enthalten ist), bevor etwas mehr als „Handfest“ die Befestigungsschrauben den Flansch vom Schalthebel auf dem Fahrgestelltunnel arretiert werden, nachdem der 2. Gang eingelegt wurde. Den Flansch vom Schaltbock drücke ich Richtung 2. Gang und danach werden die Gänge nacheinander durchgeschaltet und der Schaltbock so positioniert bis sich sämtliche Gänge „ruckfrei“ einlegen lassen.
Der Retroschalthebel von VINTAGE SPEED fügt sich gut in das Interieur des kleinen Variant ein und die Gangwechsel erfolgen nun knackig, sportlich.
Wieder ein weiterer Schritt rund um mein luftgekühltes Hobby.
Hallo Teutonen, auf der Suche nach dem Besonderen habe ich folgendes gefunden….
Die 64iger Kurzschnautzer – Modelle gab es als Deluxe Version oder als S- Modell und für den kanadischen Markt gab es 1964/65 das TS -Modell.
Dieses „TS – Modell“basierte auf den „VW 1500 S“und hatte somit 2 Vergaseranlage, und mehr Chromapplikationen als das „N“ – Modell.
Die Bezeichnung „TS„ war ein kanadisches Marketing-Ding und man sagte den TS – Modellen nach, dass sie Motoren mit beeindruckenden Fahrleistungen im Heck beherbergen.
Die Bezeichnung „TS“ steht für „Touring Sport“ .
Dieses Emblem wurde im Netz in England angeboten und dann habe ich den Zuschlag erhalten.
Dazu gab es sogar eine Montageanleitung
Irgendwie hat das Teil was und ziert seitdem den kleinen Variant.
„TS“… oder ….„Jetzt um 5 PS schneller“
Ein weiteres Gimmick für mein luftgekühltes Hobby.
Der kleine Variant sollte sich nun auch im Interieur ein wenig von der sportlichen Seite zeigen. Drum musste ein zeitgenössisches Sportlenkrad her.
Auf der Suche nach einem geeignetem Steuerrad, stieß ich auf eine Anzeige aus einem „Wolfsburger Sportmagazin“ von 1967. Dort war eine Bericht über das 1. Spotlenkrad aus Holz von der Firma PEALIT, Inhaber Gustav Petri aus Aschaffenburg.
Die Anzeige verriet, dass das dort bebilderte Lenkrad wie maßgeschneidert für meinenVW 1500er Typ 3 ist. Somit machte ich mich auf zur Recherche nach diesem Lenkrad der vergangenen Jahre.
Tatsächlich wird man im Internet fündig. Egal ob von Übersee, Europa oder Hierzulande…es gibt sie noch die Lenkräder von Gustav Petri.
Es wird so ziemlich alles angeboten….Man kann marode; defekte; überteuerte; oder in Einzelteilen zerlegte Lenkräder bekommen!
Es gibt die Pealit´s„mit“ und „ohne“ Hupenknopf (wobei die Hupenknöpfe allein schon Sammlerwerte aufrufen)
Jürgen aus Berlin hatte sich das Lenkrad vor Jahren zugelegt, um es auf seinem luftgekühlten Fahrzeug zu montieren. Doch Jürgen hatte nicht bedacht, dass die Verzahnung von der Lenkradnabe, nicht mit der Verzahnung des Lenkstocks von seinem Fahrzeug übereinstimmt.
Hier das Angebot, welches mich interessiert hatte:
Ich kontrollierte es mit der Vorgabe meines Typ 3…. und wahrhaftig es passte zueinander.
Nach einigen Mails und Telefonaten mit diesem Jürgen, wurden wir uns handelseinig und dann kam das Lenkrad gut verpackt bei mir an. Jürgen hatte es gut beschrieben und somit erhielt ich ein gut gepflegtes PEALIT Petri, Typ 355K 1020.
Das Lenkrad ist komplett. Die Lenkradnabe weist eine Verzahnung von 40 Zähnen auf. Es ist mit einem Hupenring ausgestattet und hat eine Schüsselung von 14,5 cm.
Der Mittelknopf an dem PEALIT ist Zierde, denn gehupt wird mit dem umlaufenden Hupenring. Somit besorgte ich mir einen originalT1 Bulli Hupenknopf in der Farbe „Elfenbein“ um die Zentralmutter des Lenkrades abzudecken.
Die drei Speichen des Lenkrades habe ich ebenfalls mit cremefarbenen Applikationen gepimpt und das Hupenknopfgehäuse lackiert, um das Lenkrad frischer aussehen zu lassen.
Nun ist alles wieder zusammen gebaut und bereit für den Einbau in den Vari.
Nichts einfacheres als Plug n´ Play …und das gute Stück passt perfekt zum Fahrzeug.
Dann gab es noch die entsprechende Eintragung in die Fahrzeugpapiere vom freundlichen Sachverständigen.
Hallo Teutonen, die Schrauberzeit hat in meiner Schrauberhöhle bereits begonnen.
Bei diesem Projekt VW 1500 s Variant steht die Authenzität im Vordergrund. Immer mit der Frage im Hinterkopf: Wie hätten die das damals wohl gemacht?
Der kleine Variant sollte kein Hochglanz-Ausstellungsopjekt werden, sondern ein Fahrzeug mit einer soliden Basis welches schonmal die ein- oder andere Geschichte zu erzählen weiß.
Bei dieser Aktion kam auch zum ersten Male die mobile Hebebühne der Quickjack zum Einsatz.
Der kleine Variant hat wie erwähnt seine Patina und im Frontbereich starke Lackabplatzer die es zu beseitigen gilt. Außerdem habe ich Flugrost in der Reserveradmulde gesehen.
Nach alter Sitte habe ich die mit Rost befallenen Stellen blank geschliffen und anschließend mit der Sprühdose lackiert. Den Farbton habe ich mir im Netz als Sprühdosen 1 K Lack und als Lackstift anfertigen lassen.
Nun waren die rostigen Stellen unterhalb der Lampentöpfe dran.
Die alten Gummiunterlagen waren wohl doch sehr marode und porös . So konnte Feuchtigkeit unter die Blinkergehäuse gelangen und sich in Form von Rost aufblühen, den ich dann akribisch beseitigt habe.
Mit Zeitungspapier abgeklebt, werden die vakanten Stellen über geduscht.
Die Mickey Mouse wurde gestrahlt und ebenfalls lackiert, bevor sie mit neuen Dichtungen und Wachs eingesetzt wurde.
Dann habe ich mir ein paar neue Gummiunterlagen vom „Typ3 Headquarter, Mario Steinhauser“ besorgt. Die Blinker habe ich dann überarbeitet und mit reichlich Wachs wieder an die Karosse geschraubt.
Da war dann noch die Geschichte rund um die Reseveradwanne, die im unteren Bereich tatsächlich durchgerostet war. Im Grunde ist das für jeden VW Käfer-Fahrer ein „No-Go“ , da die Reserveradwanne ein tragendes Element der Karosserie ist. Nicht so beim VW 1500 / Typ3. Im „Großen VW“ wird die Reserveradwanne mit einer entsprechenden Gummidichtung eingesetzt.
Da die Wanne im unteren Bereich stark durchgerostet war, gab es nur zwei Möglichkeiten um Abhilfe zu schaffen. Entweder ich bekomme noch eine bessere Reseveradwanne, oder ich restauriere die durchgerostete.
Tja, das mit der Suche nach einer besseren Substanz, war schon mal die erste Hürde die es zu nehmen galt.
Es gibt für die 1500/ 1600er Kurzschnautzer 2 unterschiedliche Reseveradwannen. Von 1961 bis 1969 sind die schraubbaren Wannen schmaler als seine Nachfolger bis 1973.
So gibt es einige gute Wannen für die späteren Baujahre, jedoch solche .. wie ich sie benötige, gibt es wenige… und wenn, dann in einer Qualität die sich mit der meinigen ähnelt….oder schlechter!
Durch einen Zufall habe ich dann in einem stillen Moment während meines Süd-Tirol Urlaubes eine schmale Reseveradwanne in Italien im Netz gefunden. Die hatte ich mir direkt gesichert.
Als ich dann aus Südtirol zurück kam, war auch das Relikt aus Bella Italia bei mir zu Hause eingetroffen.
Das Teil hab ich von Kumpel Schalli Sandtrahlen lassen und anschließend lackiert. So wurde die Wanne mit einer neuen Dichtung in den kleinen Variant eingesetzt.
Als nächstes machte ich mich an die Rückleuchten.
Poröse Gummiunterlagen waren auch hier vorhanden. Nun war ich gespannt wie die Substanz unter den Rückleuchten und in den Kotflügeln aussah.
Dann habe ich in meinem Fundus gestöbert und Rückleuchten herausgekramt. Das beste Pärchen habe ich dann herausgesucht, die Innenkotflügel mit Wachs geflutet und die Rückleuchten mit neuen Staubschutzkappen und Gummiunterlagen montiert
Unterhalb der Rückleuchten befinden sich zwei Rückstrahler oder Katzenaugen. Die habe ich ebenfalls demontiert, um zu erfahren wie die Beschaffenheit des Bleches unter den Kautzenaugen ist. Um einen Vergleich anzustellen welche Halterung die bessere ist, habe ich meinen Bestand an Rückstrahlern gezogen….und siehe da????…. Es gibt Unterschiede… Mein Bestand an Rückstrahlern hatten allesamt kleine Katzenaugen. Der Grund war, dass der kleine Variant ein Schweden-Model ist. Bedeutet: größere Katzenaugen von Fa. Hella werden in Schweden verwendet, um besser in der überwiegend vorherrschenden Dunkelheit gesehen zu werden.
Also habe ich mich für die Rückstrahler mit größeren Katzenaugen entschieden und auch hier neue Gummiunterlagen mit Wachs versehen und diese dann am Fahrzeug montiert.
Dann hat der kleine Variant noch ein paar seitliche Park- oder Positionsleuchten die ebenfalls gereinigt wurden und die eine neue Gummiunterlage bekamen.
Das war erst einmal alles am Blechkeid wo sich evtl. der Rost versteckt halten könnte. Job erledigt!
Ach überigens…. das Fahrzueg steht nun schon ein paar Wochen auf der mobilen Hebebühne….und man bemerkt es gar nicht. Das Fahrzeug ist stabil aufgebockt und macht das Schrauben angenehmer.
nachdem ich vertraglich mit dem freundlichen Verkäufer einig wurde, habe ich mir meinen kleinen Variant nach Hause geholt und ihn die gesamte Saison als Daily Driver genutzt.
Der Vari macht enorm Spaß und sorgt im Alltagsverkehr für Aufsehen. Die meisten Leute die mich auf den Vari ansprechen, haben komischerweise mit solch einem Kurzschnautzer in der Vergangenheit auch zu tun gehabt.
In Zeiten des Aufschwungs hatte man in die Hände gespuckt, um sich ein Eigenheim zu errichten. Man hatte Erspartes, oder man traute sich ein Darlehn bei der Bank aufzunehmen, um sich seine eigenen 4 – Wände zu finanzieren. Für diese oder ähnliche Zwecke, hatte Volkswagen damals den Variant auf den Markt gebracht, um größere oder viele Dinge zu transportieren und gleichzeitig die Familie mitzuführen. Somit war der VW 1500 Variant ein gelungener Wurf und nahezu perfekt für derartige Vorhaben. Für ca. DM 6300,- bekam man damals „den Großen“ von VOLKSWAGEN und man nutzte ihn u.a. als Baufahrzeug. Waren dann nach dem „Häusle bauen“ die zahlreichen Besorgungen beendet, war auch meist das Fahrzeugleben verbraucht und man schob die Lastenesel auf den Schrott. (So berichteten mir einige Zeitzeugen)
Nun bricht langsam die Schraubersaison für mich an und durch das viele Kilometerfressen mit dem kleinen Variant ist mir Einiges aufgefallen, was ich an unserm Fahrzeug verändern möchte.
Da ich ein Garagenschrauber bin und leider keine Behausung mit Hallencharakter besitze, muss ich mir das Schrauben an Fahrzeugen so angenehm und effektiv wie möglich gestalten.
Somit sah ich mich nach einer Schrauberhilfe um, die mir die Arbeiten am und unter dem Fahrzeug erleichtern, ohne das ich ständig irgendwelche Aufahrrampen oder Unterstellböcke neu platzieren muss.
Im Grunde soll doch die Schrauberrei Spaß machen.
Ich dachte an eine „mobile Hebebühne„.
Dazu sollte die Hebebühne im eingefahrenen Zustand so niedrig wie möglich sein und es sollte eine Hebebühne sein, die einen großen Wirkungskreis unter dem Fahrzeug zulässt.
Außerdem sollte man sich sicher unter dem Fahrzeug (wenn auch liegend) bewegen und die Arbeiten für Garagenverhältnise ordentlich ableisten zu können.
Teutonen, es gibt solch eine Schrauberhilfe!!!
Das Teil heißt „Quickjack Car Lift“ und kommt aus den Staaten.
Den Quickjack gibt es in verschieden Ausführungen und kann für Fahrzeuge mit 1600kg, bis hin zu Fahrzeugen bis 3200kg verwendet werden
Der große Vorteil an der hydraulischen Hebebühne ist:
die geringe Höhe von 76mm (im Ruhezustand)
die maximale Höhe von 500mm
stufenlos in der Höhe verfahrbar
Fernbedienbar
Einzelbühnen ohne Verbindungselement 40kg /pro Scherenbühne
Den Quickjack habe ich bei Quickjack Deutschland bestellt und musste bei dem Kauf in Vorkasse gehen. Per Seeweg wurde der Quickjack aus den USA nach Rotterdam verschifft und ein tschechisches Unternehmen lieferte „Frei Haus“ innerhalb von 10 Tagen.
Es kamen 3 Pakete (2 Scherenbühnen + Hydraulikpumpe/ Zubehör) auf einer Palette die komplett vorkonfektioniert waren.
Vom Auspacken der Pakete bis zum ersten „liften“ vergingen gerade mal 20 min. Das war mal wirklich “ Plug & Play“. Das Teil ist für Hobbyschrauber mit normaler Garagenkapazität einfach nur super. Die Einzelscheren positioniert man an den geeigneten Stellen und „liftet“ kinderleicht das Fahrzeug. Wenn man den Quickjack nicht benötigt, bleibt er flach auf dem Boden liegen. Man schiebt die beiden Einzelscheren nebeneinander zusammen und fährt einfach darüber hinweg.
Den Quickjack kann man aber auch platzsparend an der Garangenwand positionieren, weil er mit seiner geringen Bauhöhe von ca. 8 cm so gut wie gar nicht stört. (siehe Foto oben)
Da nun die Voraussetzung für die Garagenschrauberei deutlich verbessert ist, freue ich mich schon auf die kommende Schraubersaison.