VW 1500 TS -VARIANT „Nun mal ordentlich in die Pedale treten“

Moin moin Teutonen,
die Schrauberphase ist so wie gut wie abgeschlossen und der kleine Variant steht somit technisch einwandfrei auf den Beinen.
Fehlt nur noch eine abschließend Probefahrt bevor es bei Heitgreß – Performance zur technischen Abnahme geht.

Der kleine Variant macht sichtlich Spaß.
Die Gasannahme war schön spritzig und der sonore Klang vom Flat4 mit seinem geädertem Schalldämpfersystem passt auch sehr gut zum zeitgenössischen Tuning.

Auf der Straße macht der VW 1500 TS schon richtig Laune, doch eines fiel noch bei der Probefahrt auf…. es stimmte etwas mit der Stellung des Gaspedal nicht. Die Funktion des Gaspedals wurde zunehmend schlechter Man steppte förmlich auf den Pedalen herum um das Gaspedal wieder in seine gewünschte Position zu bekommen. Dem musste man unbedingt auf dem Grund gehen.

Das Gaspedal eines 64iger Kurzschnautzers ist am Fahrzeugboden mit einem Lagerbock angeschlagen. Das Gaspedal selbst wurde von 1961 – 1967 aus Blech gefertigt, welches eine dezentrale Anbindung zum Gaszug hat.

Detailfoto der alten Pedalerie

Eine kleine Welle stellt den Drehpunkt zwischen Gaspedal und Lagerbock her, bei dem die Ösen vom Lagerbock und Gaspedal nur eingerollt und nicht verschweißt sind.
Übt man Druck auf das Gaspedal aus, verteilt sich die Kraft nicht auf das gesamte Pedal aus, sondern auf den Drehpunkt des Pedals.

Die Ösen vom Pedal und die des Lagerbocks öffenen sich leicht und das Spiel zwischen Lagerbock zur Welle und Gaspedal zur Welle wird größer je häufiger ich das Gaspedal betätige.
Es kann daran liegen, dass die Geometrie des neuen Drehgasgestänges einen höheren Kraftaufwand benötigt und sich dieser Kraftaufwand im ausgeschlagenem Gaspedal wiederfindet.

Foto zeigt die abgebrochene Blechöse

Bild „rechts“ zeigt die abgebrochene Blechöse des original Gaspedals von 1964 // Bild „links“ zeigt ein original Gaspedal von 1966 ebenfalls aus Blech gefertigt. Wir haben uns dann entschieden, die alte Pedalerie zu überarbeiten.

Bild zeigt einen geschweißten Hebel mit Welle die im kleinen Variant verbaut wurde, im Vergleich zum original Hebel mit Welle für einen 64iger Kurzschnautzer.

Ein originales Gaspedal mit Zubehör hatte ich noch im Fundus. Das wurde kurzfristig geändert und kam auch zum Einsatz. Doch das Ergebnis wäre über kurz oder lang unbefriedigend gewesen und der Drehpunkt wäre wieder ausgeschlagen.

Foto: neues Blechpedal mit Zubehör // auch hier deutlich zu erkennen das die Blechösen nur eingerollt sind. Quelle: Dem RANA sein shop

Somit habe ich im Netz nach etwas solidem gesucht und es gibt tatsächlich fündig geworden.
Die Firma EMPI hat sich der Sache angenommen und ein Gaspedal aus Billet hergestellt.
Sehr solide … und sogar mit Gummiauflage.

Foto: Empi Pedal BILLET Quelle: Hoffmann Speedster

Das Pedal in Verbindung mit einer 68iger Pedalerie, bei der sich der Grundkörper nicht aus Blechlagerbock und Blechpedal befindet, sondern aus einem Billet- Pedal und Aluminiumgusslagerbock, stellt eine solide Basis dar.

Foto zeigt die alte original Pedalerie vs. Pedalerie mit stabilem Lagerbock und Empi – Pedal

Bedeutet:
Der Blechlagerbock wird vom Fahrzeugboden abgetrennt, damit die neue Pedalerie seitlich am Fahrzeugtunnel befestigt werden kann.
Das Gaspedal fügt sich sauber in den Gußkörper ein und die Pedalerie ist sehr solide.


Foto: 68iger Pedalerie inkl. EMPI-Pedal

Jetzt wo das Empi-Gaspedal zur Pedalerie angepasst ist, werde ich mir eine Welle anfertigen, die eine schnelle Demontage des Gaspedals ermöglicht.

Über das M 6 -Gewinde kann nun der kleine Stift, der Gaspedal mit Lagerbock verbindet gezogen werden.

Das Problem was sich hier auf dem Bild „unten“ zeigt, ist die unterschiedliche Stellungen der Pedale. Auf dem Foto sind es 15mm die den Unterschied ausmachen. Schaut man im Netz unter „Pedalerie – Einstellungen“ nach, so werden zwar genau die richtigen Fragen zu dem Thema gestellt, doch die Antworten sind derart unqualifiziert…dass einem nur die Haare zu Berge stehen. Also hier die Fragestellung: Wie bekommt man das Brems- und das Kupplungspedal auf eine Ebene???

Das Bremspedal ist 90´ zur Bodengruppe ausgerichtet. Der Anschlagnocken des Bremspedals schlägt nun an den auf den am Bodenblech befindlichen Einstellanschlag an. Der Anschlagnocken des Kupplungspedals trifft ebenfalls auf den Einstellanschlag. Die Differenz zwischen Brems- und Kupplungspedal beträgt beim kleinen Variant 15mm. Was ist nun zu tun, wenn 2 Mechanismen auf ein und denselben Anschlag treffen?

Ich hatte in meinem Fundus einen Anschlaghalter für Brems- und Kupplungspedal, an dem ich folgende Änderung vorgenommen habe. Die Anschlagsfläche am Halter habe ich ausgemessen und für Brems- und Kupplungsnocken separiert, in dem ich den ich den Halter eingesägt und die Flächen entsprechend nachjustiert habe, bis die Ebenen vom Brems- und Kupplungspedal übereinander lagen. Dann wurden die beiden Ebenen miteinander verschweißt und lackiert.

Fotos zeigen vorher/ nachher

Der Unterschied zwischen den Pedalen betrug 15mm. Am Einstellanschlag ergab das einen Unterschied der beiden Anschlagnocken von genau 3,5mm.

Richte ich nun das Kupplungspedal aus, dass der Kupplungsweg die Kupplung sauber trennt, dann ist zwangsweise das Bremspedal durch den Stößel zum HBZ anzupassen!.. Andersherum, stelle ich das Bremspedal mit Spiel Stößel/ HBZ = 1 mm, dann ist darauf zu achten das die Kupplung durch den Kupplungsweg sauber trennt.

Die Einstellung vom Stößel zum HBZ und der Kupplungsweg zum „trennen“ der Kupplung stimmen nun beim kleinen Variant. Somit musste nun noch das Fußblech der Fahrerseite auf die neue Pedalerie angepasst werden.

Das Fußbrett dient auch zur Auflage für den neuen Autoteppich. Die Form ist der neuen Pedalerie angepasst und durch Kumpel Schalli gesandstrahlt worden.

Nun wird das Fußbrett noch entsprechend geduscht, bevor es für den Einbau in den kleinen Variant bereit ist.

Pedalerie ist montiert und eingestellt. Das Fußblech ist den Gegebenheiten angepasst. Somit ist das Thema „Pedalerie“ abgeschlossen.

Einer offiziellen technischen Durchsicht steht nun nichts im Wege.

Stay Bluna!
Stephan

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